TINO EISBRENNER – Kultur am 8.X.2016
Die Kunst ist eine Weltsprache. Sie wendet sich an das Gefühl und an die Herzen der Menschen. Sie kann bilden, mahnen, empören, sensibilisieren, schlichten, Brücken bauen.
Und so springen engagierte Künstler oft in die Bresche, wo die Politik – gepaart mit tendenziöser Berichterstattung – gefährliche Kurse steuert.
Zu den engagierten Künstlern Deutschlands gehört der Songpoet Tino Eisbrenner, Jahrgang 1962 (www.eisbrenner.de) . Auf östlicher Seite mitten in den kalten Krieg hinein geboren, verstand er seine Bühnenerfolge recht bald als ausgleichendes Moment, Neben eigenen Songs übertrug er Künstler wie Neil Young, John Lennon oder Sting ins Deutsche, spickte seine Konzerte mit unpopulären, weil kritischen, Brecht-Zitaten und half ab Mitte der Achtziger mit deutschen Fassungen kritischer russischer Barden, der Perestroika in die deutschen Schuhe. Nach 1990 lebte und arbeitete er mit Indianern und etablierte auf seinem „Vier Winde Hof“ ein eigenes Musikfestival „Musik statt Krieg“, nachdem er 2002 unter dem gleichen Motto gegen den Krieg im Irak getourt und, zusammen mit Wader/Wecker/Mey, auf der großen Berliner Friedensdemonstration „No war on Iraq“ vor mehr als einer halben Million Zuschauer gesungen hatte. Seine Tourneen brachten ihn nach Finnland, Polen, Ungarn, Russland, Tschechien, Österreich, Nikaragua, Mexiko, Chile und in die USA.
Bei seiner Musik statt Krieg Tour 2016 versteht sich Tino Eisbrenner als Ideen- und Gastgeber eines weltumspannenden Ensembles, das sich der Aufgabe widmet, mittels nachgedichteter russischer, englischer, spanischer und französischer Songs eine Völkerbrücke zu bauen und damit ganz im Geiste großer Volkssänger wie Vladimir Yysotsky oder Victor Jara zu musizieren.
Vom 24.09. – 05.10. ist Eisbrenner mit diesem Konzept in Polen, Tschechien und Österreich unterwegs. Im Mai/Juni diesen Jahres sang er in Moskau, Weissrussland und als Headliner der DRFesttage in Berlin.
Ob Russland von Deutschland tatsächlich „als Feind betrachtet werden“ muss? Was man uns und unsere Kinder heute über Russland lehrt und wohin das führen soll? Ob die Osterweiterung der Nato nötig ist und wenn ja, für wen? Ob deutsche Waffenexportgeschäfte geduldet werden müssen? Ob unsere politischen Entscheidungen tatsächlich auf deutschem Boden gefällt werden?
Musik statt Krieg kann diese Fragen nicht beantworten. Die Kunst wendet sich an das Gefühl, an die Herzen der Menschen. Sie will bilden, mahnen, empören, sensibilisieren, schlichten, Brücken bauen…